Asbestanalytik

Unser durch die DAkkS gemäß DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiertes Asbestprüflabor ist mit modernen Licht- und Elektronenmikroskopen ausgestattet und verfügt über alle notwendigen Geräten zur Probenvorbereitung und -präparation. Mit unserem qualifizierten und erfahrenen Personal sind auch größere Probenumfänge, Kataster und eilige Analysen termingerecht möglich.

Zu den gängigen Untersuchungen zählen u. a.

  • Die Bestimmung von Asbest und künstlichen Mineralfasern (KMF) in Feststoffproben, sämtlichen Baustoffen/Baumaterialien, Bodenproben, Staubabdruckproben und Luftmessfiltern gemäß dem aktuellen Stand der Technik nach VDI 3866 Blatt 5, VDI 3877 Blatt 1 und der akkreditierten Hausmethode „LiMi“ oder der VDI 3492 und DGUV-I 213-546 (Arbeitsplatzmessung gem. BGI/GUV-I 505-46, DGUV Information 213-546).
  • Untersuchung von Bauschuttproben gem. VDI 3876 (derzeitig noch nicht akkreditiert)
  • Asbestanalyse von Putzen, Spachtelmassen und Fliesenklebern mit einer niedrigeren Nachweisgrenze gemäß des Anhanges B der VDI 3866 Blatt 5 oder dem akkreditierten Hausverfahren gemäß der SBH-Methode (Expertenkreis SBH) in Einzel- oder Mischproben. Es dürfen bis zu fünf Einzelproben zu einer Mischprobe vereint werden.
    Gerne erstellen auch wir gegen eine Unkostenaufwendung die Mischproben für Sie.

Wir bieten Ihnen auch gern ergänzende chemische Analysen, wie z. B. Untersuchungen auf Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Holzschutzmittel, Hexabromcyclododecan (HBCD) oder Polychlorierte Biphenyle (PCB) als externe Dienstleistungen über eines unserer Partnerlabore an.

Die Bestimmung des Kanzerogenitätsindexes (KI, KI-Index, K-Index) ist hausintern mittels REM/EDX (gegenwärtig nicht akkreditiert) oder als externe Dienstleistung gemäß der IFA-Arbeitsmappe Verfahren 7488 mittels ICP-OES gem. DIN EN ISO 11885 möglich.

Asbestbestimmung in technischen Produkten wie Baumaterialien, Staubproben, Böden und Sedimenten oder Mineralproben mittels Rasterelektronenmikroskop (REM) gemäß VDI 3866 Blatt 5. Standartverfahren für die Asbestanalyse unterschiedlichster Materialien. Konzipiert für einen qualitativen Nachweis von Asbest in technischen Produkten, deren Asbestmassenanteil mindestens 1 % beträgt.

Die Nachweisgrenze (NWG) kann durch Aufkonzentrieren der Probe (Säurebehandlung, Heißveraschung) und/oder Erhöhung des Auswerteaufwands abgesenkt werden. Durch die optionale Matrixreduktion, Veraschung bei max. 450°C und/oder Salzsäurebehandlung (10 %ig HCl), kann die NWG auf ca. 0,01–0,1 % abgesenkt werden. Der Mehraufwand der Matrixreduktion wird für Materialien angewendet, die erfahrungsgemäß geeignet sind. Dieser Mehraufwand wird nicht gesondert berechnet.

Lockeres Material, auch organische Stäube oder Baustäube, lassen sich qualitativ und nach Matrixreduktion gemäß VDI 3866 Blatt 5 auswerten. Staubproben (Abklatschproben) die mittels eines selbstklebenden Mediums genommen wurden, können gemäß VDI 3877 Blatt 1 semi-quantitativ ausgewertet werden (siehe unten).

Die Abschätzung des Asbestgehaltes erfolgt standardisiert ohne Mehrkosten gemäß den Massengehaltsklassen der VDI 3866 Blatt 5:

  • Asbest nicht nachgewiesen
  • Spuren von Asbest festgestellt
  • Asbestmassenanteil etwa 1 % bis 5 %
  • Asbestmassenanteil etwa 5 % bis 20 %
  • Asbestmassenanteil etwa 20 % bis 50 %
  • Asbestmassenanteil über 50 %
Asbesthaltige Floor-Flex-Platten mit asbesthaltigem, schwarzem Kleber

Langgestreckte Amphibolasbestfasern und Chrysotil (Weißasbest) in einer Leichtbauplatte (z.B. Promabestplatte)

Asbesthaltige Floor-Flex-Platten mit asbesthaltigem, schwarzem Kleber

Asphalt-Tile mit schwarzem Kleber an der Unterseite

Asbesthaltige Floor-Flex-Platten mit asbesthaltigem, schwarzem Kleber

Schwarzer Kleber

Asbesthaltige Floor-Flex-Platten mit asbesthaltigem, schwarzem Kleber

Asbesthaltiger Schaumstoff (z.B. Litaflex) mit Chrysotil (Weißasbest)

Asbesthaltige Floor-Flex-Platten mit asbesthaltigem, schwarzem Kleber

Litaflex

Asbesthaltige Floor-Flex-Platten mit asbesthaltigem, schwarzem Kleber

REM Aufnahme Mineralwolle (KMF)

Ausgewählte Materialien wie Faserzemente, Fasermaterialien und Dichtungen sowie Akustikdecken und einige Leichtbauplatten oder Pappen werden mittels Polarisationsmikroskop nach unserem akkreditierten Hausverfahren „LiMi“ (SOP-009) analysiert. Dieses Verfahren ist etwas preiswerter als die REM-Analytik, aber nicht für alle Materialien geeignet. Das Hausverfahren basiert auf der ISO 22262-1 sowie der VDI 3866 Blatt 4 und ist für die Asbestarten Chrysotil, Amosit und Krokydolith anwendbar.

Asbesthaltige Floor-Flex-Platten mit asbesthaltigem, schwarzem Kleber

LiMi Hausmethode

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Chrysotilfasern (Weißasbest) mit der typischen Lichtbrechung 200x

Asbesthaltige Floor-Flex-Platten mit asbesthaltigem, schwarzem Kleber

Amositfasern (Braunasbest) Lichtbrechung wie Chrysotil, 200x

Asbesthaltige Floor-Flex-Platten mit asbesthaltigem, schwarzem Kleber

Krokydolith (Blauasbest) im Durchlicht

Putze, Spachtelmassen und Fliesenkleber („PSF“ bzw. Spachtelmassen, Putze, Fliesenkleber „SPF“) können gegebenenfalls sehr geringe Asbestgehalte aufweisen und sollten, insbesondere als Mischprobe, mit einem Analyseverfahren mit geringer Nachweisgrenze untersucht werden. Es können bis zu fünf Einzelproben zu einer Mischprobe vereint werden.

Anhang B der VDI 3866 Blatt 5 („Suspensionsmethode“) ist für die Analyse von Proben mit geringen Asbestgehalten vorgesehen; nach der Heißveraschung und Säurebehandlung wird das analysefeine Probenmaterial über eine Suspension auf einen goldbedampften Kernporenfilter aufgebracht. Durch eine größere Auswertefläche kann, in Kombination mit der Matrixreduktion und der aufwendigeren Präparation, eine Nachweisgrenze (NWG) von 0,001 % erreicht werden.

Neben der qualitativen Auswertung, mit einer Massengehaltsabschätzung, kann durch Asbestfaservermessungen (Länge und Dicke) der prozentualer Schätzwert Cs berechnet werden (quantitative Analyse). Der Schätzwert Cs kann aber nicht im Sinne der Gefahrstoffverordnung angewendet werden.

Bei der Auftragserteilung ist festzulegen ob eine qualitative (mit Massengehaltsabschätzung) oder quantitative Analyse (Ermittlung des Schätzwertes Cs) erfolgen soll.

Asbesthaltige Floor-Flex-Platten mit asbesthaltigem, schwarzem Kleber

Amphibolasbest

Wandputze und Spachtelmassen können auch mittels der sogenannten SBH-Methode untersucht werden. Das vom Schulbau Hamburg entwickeltes Verfahren ist für geringen Asbestgehalte ausgelegt und eines unserer akkreditierten Hausverfahren (SOP-050). Die Analyse kann sowohl an Einzel- als auch Mischproben erfolgen. Es dürfen bis zu fünf Einzelproben zu einer Mischprobe vereint werden.

Im Gegensatz zum Anhang B der VDI 3866 Blatt 5 wird das Probenmaterial nicht per Suspension auf einen Filter aufgebracht, sondern die Feinfraktion („Feinstaubanteil“) als Streupräparat präpariert und ausgewertet. Die Nachweisgrenze wird im Untersuchungsbericht mit <<0,01 % angegeben; sie liegt in der Regel deutlich unter 0,01 %, kann jedoch aufgrund der Zusammensetzung des angelieferten Materials variieren.

Die SBH-Methode ist bei uns eine seit Jahren etablierte und bewährte Analysemethode.

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Chrysotil (Weißasbest) in Wandputzprobe

Staubproben oder Abklatschproben, die mittels eines selbstklebenden Mediums genommen wurden, lassen sich bei vorgegebenen Vergrößerungsstufen und -flächen gemäß VDI 3877 Blatt 1 auswerten. Die gezählten Objekte werden auf die ausgewertete Fläche bezogen, mit dem jeweiligen Wichtungsfaktor wird die gewichtete Faserstruktur Zw berechnet. Für die Faserarten (Asbest und KMF) lässt sich aufgrund von Klasseneinteilung die Oberflächenbelastungen abschätzen. Die Berechnung und Abschätzung sollten als semi-quantitativ angesehen werden.

Sie haben die Möglichkeit eine Auswertung auf Asbest oder KMF durchführen zu lassen – oder wählen Sie das Kombipaket Asbest und KMF.

Die Probennahme sollte nach Möglichkeit mittels Stiftprobenteller, der mit einem Leit-Tab versehen ist, erfolgen, kann aber auch mit einem transparenten Klebeband durchgeführt werden.

Bei einer richtliniengemäß ausgewerteten Probenfläche von 0,11 cm² ergibt sich für die zu analysierende Faserstrukturen (Asbest und/oder KMF) eine Nachweisgrenze von 36 cm–2.

Asbesthaltige Floor-Flex-Platten mit asbesthaltigem, schwarzem Kleber

Staubprobe organische Fasern

Asbesthaltige Floor-Flex-Platten mit asbesthaltigem, schwarzem Kleber

Insekt auf Staubabtupfprobe

Das BIA/IFA-Verfahrens 7487 (BIA-Verfahren 7487 18.Lfg. IV/97) ist ein quantitatives „Verfahren zur analytischen Bestimmung geringer Massengehalte von Asbestfasern in Pulvern, Pudern und Stäuben mit REM/EDX“.

Das BIA-Verfahren ist im Sinne der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) anzuwenden. Es werden nur faserförmige Bestandteile > 5 µm mit einem Länge-zu-Durchmesser-Verhältnis > 3:1 gewertet. Die Nachweisgrenze wird als probenabhängig beschrieben und unter Standardbedingung mit 0,008 Massen-% angegeben.

Vorgesehen ist das BIA/IFA-Verfahren der Kennzahl 7487 bei potentiell asbesthaltigen mineralischen Rohstoffen und daraus hergestellten Gemischen und Erzeugnissen. Welche mineralischen Rohstoffe als potentiell asbesthaltig gelten regelt die TRGS 517 in Anlage 1. Je nach Beschaffenheit des Materials (pulverförmig, Aufbereitungsmaterial, Brechsand und Edelsplitt oder kompakte Naturwerksteine) werden in TRGS 517 vier Verfahren beschrieben, wie das Probengut für Untersuchungen nach dem BIA/IFA-Verfahren 7487, aufzuarbeiten ist.

Asbesthaltige Floor-Flex-Platten mit asbesthaltigem, schwarzem Kleber

REM Aufnahme Amphiboalsabest (BIA/IFA-Verfahrens 7487)

Wir werten standartmäßig folgende Filter aus:

  • Raumluftmessungen gemäß VDI 3492 („Messen von Innenraumluftverunreinigungen – Messen von Immissionen – Messen anorganischer faserförmiger Partikel – Rasterelektronenmikroskopisches Verfahren“)
  • Arbeitsplatzmessungen gemäß DGUV-I 213-546 („DGUV Information 213-546 – Verfahren zur getrennten Bestimmung der Konzentrationen von lungengängigen anorganischen Fasern in Arbeitsbereichen – Rasterelektronenmikroskopisches Verfahren“ [bisher: BGI 505-46]).

Hierbei wird eine vordefinierte Luftmenge über einen feinen Filter (0,8 µm Porendurchmesser) geführt. Der auf dem Filter angereicherte Aufschlag (äolisch transportierte Stäube) wird nach definierten Auswertekriterien auf mögliche Fasern in WHO-Geometrie untersucht (Länge L > 5 μm, einer Dicke D < 3 μm und einem Länge-Dicke-Verhältnis L : D > 3:1).

Die Nachweisgrenze der Faserkonzentration unter Standartbedingungen ist bei der VDI 3492 300 m-3.

Die Auswertung (Faserzählung) eines Messfilters erfolgt bei einer Vergrößerung von 2000–2500, eine Unterscheidung der Fasern in Chrysotil, Amphibolasbest, Calciumsulfat und sonstige anorganische Fasern erfolgt mittels energiedispersive Röntgenspektroskopie (EDX).

Asbesthaltige Floor-Flex-Platten mit asbesthaltigem, schwarzem Kleber

Chrysotil (Weißasbest) in Raumluftmessung

Asbesthaltige Floor-Flex-Platten mit asbesthaltigem, schwarzem Kleber

Amosit (Braunasbest) in Raumluftmessung

Recycling wird immer wichtiger, daher bieten wir seit kurzem die Analytik gemäß VDI 3876:2018-11 „Messen von Asbest in Bau- und Abbruchabfällen sowie daraus gewonnenen Recyclingmaterialien – Probenaufbereitung und Analyse“ an.

Generell haben Sie die Auswahl zwischen einer qualitativen und quantitativen Auswertung.

Das Probenmaterial wird durch Siebung in fünf Fraktionen aufgeteilt (F1–5): F1 > 10 mm, F2 > 3 bzw. 3,15 mm bis 10 mm, F3 > 0,25 mm bis 3 bzw. 3,15 mm, F4 > 0,1 mm bis 0,25 mm und F5 ≤ 0,1 mm. Die Fraktion F1 wird visuell durchmustert und asbestverdächtige Bestandeile werden aussortiert. Die Fraktion F2 wird visuell und stereomikroskopisch durchmustert. Circa 200 g der Fraktion F3 oder die vorhandene Menge und die gesamte Fraktion F4 werden stereomikroskopisch durchmustert asbestverdächtige Bestandteile auf einen Stiftprobenteller extrahiert. F5 wird stereomikroskopisch durchmustert asbestverdächtige Bestandteile extrahiert; eine repräsentative Teilmenge wird gemäß Anhang B der VDI 3866 Blatt 5:2017-06 präpariert, analysiert und ggf. quantifiziert.

Die Nachweisgrenze (NWG) der Gesamtprobe liegt bei 0,005 % Massenanteil (VDI 3876). Alleinig bei der Fraktion F5 beträgt die NWG 0,001 % (Anhang B der VDI 3866 Blatt 5).

Asbesthaltige Floor-Flex-Platten mit asbesthaltigem, schwarzem Kleber

Vibrationssiebmaschine mit Absaugeinrichtung

Asbesthaltige Floor-Flex-Platten mit asbesthaltigem, schwarzem Kleber

Bauschutt, einzelne gesiebte Fraktionen gegenübergestellt

Asbesthaltige Floor-Flex-Platten mit asbesthaltigem, schwarzem Kleber

Auffällige Materialstücke in der F2 Fraktion (Faserzement)

Asbesthaltige Floor-Flex-Platten mit asbesthaltigem, schwarzem Kleber

Auffälliges Material in angelieferter Probe: KMF (künstliche Mineralfasern)