Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)

Um zu prüfen, ob ein Produkt als teerhaltig einzustufen ist, wird der PAK-Gehalt im Material bestimmt. Bei einer Sanierung oder einem Rückbau ist diese Untersuchung erforderlich, da teerhaltige Abfälle gesondert entsorgt werden müssen. Die Höhe des PAK-Gehalts bestimmt zudem die notwendigen Arbeitsschutzmaßnahmen und ob die betroffenen Räume weiterhin nutzbar sind.

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Bei der Bestimmung des PAK-Gehalts handelt sich (wie bei Polychlorierten Biphenylen / PCB) um einen Summenparameter, bestehend aus mehreren Einzelsubstanzen. Diese lassen sich in schwer- und leichtflüchtige Bestandteile unterteilen. 

  • Leichtflüchtige PAK-Bestandteil können auch ohne Bearbeitungen des Materials zu Verunreinigungen der Raumluft führen: Sie werden über Diffusion vom Material in die Luft abgegeben und können somit die Nutzung von Räumen beeinträchtigen. In der Regel kommt es dabei zu starker Geruchsentwicklung.
  • Schwerflüchtige PAK-Bestandteile hingegen werden erst bei stauberzeugenden Bearbeitungen freigesetzt.

Typische Anwendungen im Hochbau

Teerhaltige Produkte wurden in älteren Gebäuden vor allem als Feuchteabdichtungen im Bereich der Gebäudehülle (Dach, Fassade, Fundament) oder in Nassbereichen unterhalb des Estrichs oder an den Wänden verbaut.

Die nachfolgende Auflistung stellt eine Auswahl typischer Anwendungen dar und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Fußboden

Parkettkleber in älteren Gebäuden sind zum Teil hoch teerhaltig und auch Asphaltestriche, Gussasphalte und Abdichtungen in Nassbereichen unterhalb von Estrichen können hohe PAK-Gehalte aufweisen.

Schwarzer Kleber unterhalb eines Holzparketts

Schwarzer Kleber unterhalb eines Holzparketts

Schwarzabdichtung unterhalb eines Estrichs

Schwarzabdichtung unterhalb eines Estrichs

Wände und Decken

Insbesondere in Altbauten können sich Teeranstriche als Feuchteabdichtung in Wand- und Deckenbereichen befinden. Häufig sind diese mit Wand- oder Deckenputz oder Fliesenschilden überbaut, so dass sie erst bei umfangreicheren Umbauarbeiten oder beim Rückbau zum Vorschein kommen.

Schwarzer Anstich zwischen Mauerwerk und Wandputz

Schwarzer Anstich zwischen Mauerwerk und Wandputz

Fenster und Türen

Bei der Andichtung von Fenstern und Türen in den Baukörper können PAK-haltige Materialien wie Dichtmassen oder Anstriche verbaut sein. Verglichen mit flächigen Anwendungen – wie sie bei Abdichtungen auf Dächern oder bei Fußbodenaufbauten vorkommen können – spielen solche Verwendungen allerdings eine eher untergeordnete Rolle.

Techniktür, Türblatt enthält Mineralwollfüllung

Schwarze teerhaltige Fugendichtmasse im Bereich einer Fensterlaibung

Haustechnik

Auch in Bereichen der Haustechnik finden sich in älteren Gebäuden PAK-haltige Produkte, zum Beispiel Schwarzanstriche oder Korkdämmungen auf Rohrleitungen.

Defekte Rohrleitung aus Mineralwolle

Teerhaltige Korkdämmung als Kesselisolierung

Fassade

Vor allem bei erdberührten Fassadenbereichen sind Feuchteabdichtungen und Feuchtesperren erforderlich. Bei älteren Gebäuden wurden dafür häufig Teeranstriche oder Teerbahnen genutzt.

Auch regenexponierte Fassadenflächen wurden zum Teil vollflächig mit schwarzen Anstrichen grundiert und dann mit weiteren Farbanstrichen überdeckt.

Mineralwolldämmung unterhalb einer mit Ziegeln verkleideten Fassade

Schwarzer, teerhaltiger Fassadenanstrich

Dach

Bei der Abdichtung von Dächern spielen PAK-haltige Produkte eine bedeutende Rolle.

  • Flachdächer sind in der Regel mit mehrlagigen Bitumen- oder Teerbahnen eingedeckt.
  • Bei der Dachdämmung wurden unter anderem PAK-haltige Korkdämmungen verbaut.
  • Bei steileren, pfannengedeckten Dächern können unterhalb der Dachpfannen sogenannte Pappdocken liegen, bei denen es sich möglicherweise ebenfalls um Bitumen- oder Teerprodukte handelt.
Mehrlagige Teerbahn als Dacheindeckung

Mehrlagige Teerbahn als Dacheindeckung

Teerhaltige Korkdämmung

Teerhaltige Korkdämmung