Untersuchung im Bestand/ Probenahme
Im Vorfeld von stauberzeugenden Arbeiten in Gebäuden (Abbruch-, Sanierungs-, Instandhaltungsarbeiten) sind Schadstofferkundungen erforderlich. Die Untersuchungsergebnisse bestimmen die Art und Weise wie bei den Arbeiten vorgegangen wird, bzw. welche Maßnahmen zum Schutz der ausführenden Personen getroffen werden müssen. Außerdem werden dadurch die Entsorgungswege für erzeugten Abfälle festgelegt. Damit haben die Untersuchungsbefunde einen wesentlichen Einfluss auf die Kostenentwicklung von Bauprojekten.
Entnahme von Materialproben
Um möglichst früh Informationen zu den anfallenden Kosten für etwaige Schadstoffsanierungen und Abfallentsorgung zu erlangen, empfiehlt es sich die Schadstoffuntersuchung in die Planungsphase zu integrieren. Die Untersuchungen können auch in genutzten Gebäuden durchgeführt werden. Eine Gefährdung sowohl für Dritte als auch für die ausführenden Mitarbeiter kann ausgeschlossen werden. Die Probenahme erfolgt ausschließlich durch sachkundige Mitarbeiter*innen, es werden immer vorsorglich Sicherheitsmaßnahmen getroffen, um eine Freisetzung von Schadstoffen zu vermeiden. Es wird durchgehend möglichst staubarm gearbeitet.
Für die Probengewinnung werden nur kleine Mengen entnommen, d.h. es werden punktuell nur sehr kleine Flächen bearbeitet. Hierbei kommen spezielle Probenahmebeutel („Wartig-Beutel“) zum Einsatz, wodurch eine Verschmutzung der Arbeitsbereiche verhindert wird. Bauteilöffnungen zur Erkundung der Bodenaufbauten werden mittels Kernbohrungen erstellt. Hierbei werden direktabsaugende Geräte verwendet. Die Absaugung erfolgt mittels Saugern der Klasse H, die für Tätigkeiten an Asbest zugelassen sind.
Staubarme Probenahme eines Wandbelags mittels Wartig-Beutel
Staubarme Probenahme eines Fliesenklebers mittels Wartig-Beutel
Probenahme mittels Kernbohrer und angeschlossenem H-Sauger
Luftmessungen
Um Verunreinigung der Raumluft mit faserförmigen Partikel wie zum Beispiel Asbestfasern bestimmen zu können, werden Luftmessungen durchgeführt. Bei bestimmten Sanierungsmaßnahmen sind derartige Luftmessungen zur Kontrolle der Arbeiten vorgeschrieben.
Für die Messung wird ein definiertes Luftvolumen mittels einer Pumpe durch einen Filter gezogen. Sollten sich Fasern in der Raumluft befinden, lagern sich diese auf den Filter ab. Anschließend wird die Oberfläche des Filters im Rasterelektronenmikroskop ausgewertet. Abgelagerte Fasern werden erfasst, damit lassen sich die Verunreinigungen der Raumluft bestimmen.
Raumluftmessungen lassen sich auch zur Bestimmung weiterer Parameter durchführen:
- PAK (Teer)
- PCB
- VOC/ MVOC
- Formaldehyd
Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Innenraumschadstoffe.
Raumluftmessung gemäß VDI 3492, Pumpe mit angeschlossenem Porenfilter
REM-Aufnahme: Asbestfasern auf einem Messfilter